Die DVW-Bibliothek in Edmund Braunes Aufzeichnungen

Edmund BrauneIn den Erinnerungen des früheren Chefs der Berliner Vermessungsverwaltung Edmund Braune (1886 –1966), über die hier: www.vermessungsgeschichte.de/detail/im-spannungsfeld-zwischen-ost-und-west-1945-bis-1952 zu lesen ist, heißt es im umfangreichen Eintrag vom 10. September 1947 zur DVW-Bibliothek:

Die Entwicklung der wissenschaftlichen Vereine ist durch den Ausgang des zweiten Weltkrieges jäh unterbrochen worden. Von den Militärverwaltungen wurde jede Vereinsbildung und Tätigkeit der bestehenden Vereine verboten. Unter dieses Verbot fällt auch der DVW, dessen Geschäftsstelle wie durch ein Wunder erhalten geblieben ist. Aber der Verein war führerlos. Nur eine langjährige Angestellte verwaltete die Geschäftsstelle und schützte sie vor fremden Zugriff. Einige Mitglieder bemühten sich um die Aufrechterhaltung und Sichtung des Inventars. Der Magistrat hat dann in Wahrung seiner Aufsichtspflicht über die Vereine einen Notvorstand eingesetzt. Aber wegen des bisherigen Verbotes konnte keine Vereinstätigkeit aufgenommen werden. Von der Bücherei sind leider erhebliche Teile verloren gegangen; die geretteten, aber wertvollen Bestände befinden sich im Institut für Vermessungskunde. … Als Notvorstand hat Dr. Klempau keine Bedenken, die Geschäftsstelle, das Inventar und die Bücherei der Verwaltung eines neu gegründeten Einzelvereins zu übergeben mit der Weisung, dass die Verwendung zu Gunsten aller Vereine zu erfolgen hat.

Am 19. Juli 1950 notiert Braune:

Für die Arbeiten zur Ordnung der Vereinsbibliothek des alten DVW werden der Sekretärin vom Berliner Verein für Vermessungswesen eine Anerkennungsspende von DM 100,– übergeben.

Und am 26. November 1950 heißt es:

Auf Grund von Verhandlungen mit dem Hauptwirtschafter für das Sondernotprogramm wird das Hauptamt aus dem ihm zugewiesenen Kontingent an Hilfskräften 2 Personen der Forstverwaltung zur Verfügung stellen und 3 Personen, einen arbeitslosen Bibliothekar und zwei Stenotypistinnen zum Institut für Vermessungswesen der Technischen Universität abordnen. Durch die letztere Maßnahme wird es möglich, die langjährige Sekretärin des alten DVW mit ihren Erfahrungen für die Bibliothek des DVW wieder in Arbeit zu bringen.

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