Archiv für den Monat: Mai 2024

Normdaten der ehemaligen DVW-Bibliothek

Die Gemeinsame Normdatei (GND) ist eine Normdatei nicht nur für Personen sondern auch für Körperschaften, Geografika, Sachschlagwörter usw. Sie wird von der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), den deutschsprachigen Bibliotheksverbünden, der Zeitschriftendatenbank (ZDB) und zahlreichen weiteren Institutionen kooperativ geführt.

Sogar die ehemalige DVW-Bibliothek hat auch einen GND-Eintrag: d-nb.info/gnd/2030888-7! Der ist allerdings ein wenig veraltet und verweist noch auf den früheren Bibliotheksstandort Berlin (West).

Verknüpft mit dem Datensatz ist der in der DNB Frankfurt am Main vorhandene Katalog der Bibliothek des Deutschen Vereins für Vermessungswesen von 1971: d-nb.info/740815555, der im Übrigen auch in der Bibliothek des Förderkreises vermessungstechnisches Museum e.V. vorhanden ist (Signatur 01.0-040).

Im ISIL-Verzeichnis ist die Bibliothek mit dem Bibliothekssigel DE-B729 auch (noch) eingetragen. Unter dieser Kennung kann bislang auch noch die im ZDB-Katalog nachgewiesenen Zeitschriftentitel zdb-katalog.de/list.xhtml?key=cql&t=isl=DE-B729, wobei hier nicht getrennt wird zwischen Zeitschriften, die das BKG selbst bezogen hat und jenen, die vom DVW übernommen wurden.

Abriss zur Geschichte der DVW-Bibliothek

Im 1988 veröffentlichten Bibliotheksführer Berliner Bibliotheken – Ingenieurwissenschaften, Technik heißt es zur damals an der TU Berlin ansässigen DVW-Bibliothek:

Die Bibliothek wurde 1873 als Bücherei des Deutschen Geometervereins (D.G.V.) eingerichtet. Bis 1916 in München, später an der Technischen Hochschule in Danzig betreut, ging sie 1921 an das Geodätische Institut der landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und 1927 an das Institut für Vermessungskunde der Technischen Hochschule Berlin; sie blieb jedoch Eigentum des Deutschen Vereins für Vermessungswesen.
Die Bibliothek, die über einen wertvollen, umfangreichen Altbestand verfügt (insbesondere
an Zeitschriften), erlitt durch Verlagerung im Zweiten Weltkrieg kaum Verluste, sie wurden durch den Erwerb verschiedener nachgelassener Fachbibliotheken ergänzt.
Der sehr gute, umfassende Spezialbestand an neuerer und neuester Literatur wird laufend ausgebaut u. a. durch nationalen und internationalen Zeitschriftenaustausch und durch Spenden der Berufskollegen.

Inventarisierung der Bestandsübernahmen mit Zotero

Um den übernommenen Teilbestand der ehemaligen DVW-Bibliothek derart bewerten zu können, dass besonders seltene oder gar einmalige Druckschriften als solche erkannt werden können, kommt man nicht umhin, jeden Einzeltitel in den einschlägigen Verbundkatalogen der wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland (und darüber hinaus) nachzuschlagen. Erste Anlaufstelle ist hier der K10plus-Verbundkatalog: opac.k10plus.de mit Besitznachweisen aus zehn deutschen Bundesländern, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und einer Vielzahl weiterer Einrichtungen. Von hier aus lassen sich die bibliographischen Angaben ohne großen Aufwand mit einem Browser-Plugin in das Literaturverwaltungsprogramm Zotero übernehmen. Die bei dieser Autopsie sukzessive entstehende Inventarliste www.zotero.org/groups/5553415/dvw-bibliothek/item-list dient nun als Nachweis der übernommenen Bestände und zugleich als Grundlage für die Weiterverteilung von Dubletten oder Büchern aus Randgebieten.

Auflösung der ehemaligen DVW-Bibliothek

Nach mehr als 150-jährigen Bestehen wird derzeit in Leipzig die ehemalige Bibliothek des DVW e.V., Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement – früher Deutscher Verein für Vermessungswesen (D.V.W.) bzw. Deutscher Geometer-Verein (D.G.V.) – aufgelöst, nachdem sämtliche Versuche und Bemühungen gescheitert waren, einen neuen Träger für die Bibliothek zu finden, der sie als ganzes übernimmt.

Im Zuge der Deakzession konnte der Förderkreis vermessungstechnisch es Museum e. V. mit Sitz in Dortmund fachhistorisch wertvolle Buchbestände übernehmen, die nun nach einer sukzessiven Sichtung und Bestandsbereinigung schrittweise in die vom Verein ehrenamtlich betreute und gepflegte wissenschaftliche Fachbibliothek beim Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte überführt werden. Siehe zu dieser Bibliothek auch den (historischen) Eintrag im Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland.